Die Entstehung der wunderschönen Fellfarben Silber, Charcoal und Champagner
Die wunderschönen Farbvariationen Silber, Charcoal und Champagner entstehen durch das sogenannte Dilute-Gen – auch Farbverdünnungsgen genannt. Dieses natürliche Gen hellt die Standardfarben des Labradors genetisch auf: Aus Braun wird Silber, aus Schwarz wird Charcoal, und aus Gelb entsteht Champagner.
Dabei handelt es sich nicht um einen künstlichen Gendefekt oder eine neue Modeerscheinung, sondern um eine durch Mutation entstandene, rezessiv vererbte Farbvariante, die bei vielen Tierarten seit Jahrhunderten existiert. Nur wenn beide Elterntiere Träger des Dilute-Gens sind, kann es zur Aufhellung beim Nachwuchs kommen.
Nicht schönreden kann man, dass das Dilute Gen bei manchen Rassen eine "CDA" (Color delution alopecia = Farbmutantenalopezie) auslösen kann. Es ist eine Fell- und Hautkrankheit. Das Dilute Gen erzeugt nicht zwangsläufig die CDA, sondern birgt nur das Risiko, dass der Hund daran erkranken kann.
Die Erkrankung an CDA ist bei Labradoren sehr selten und erst mit einer Vielzahl an diversen anderen Mutationen möglich. Genauere Ursachen, oder wie sich die CDA vererbt, sind noch nicht erforscht. Aber oftmals wird diese Krankheit festgestellt bei Hunden aus nicht seriösen Zuchten (also bei Vermehrern), die eventuell auch Inzucht betreiben.
Fakt ist aber leider auch, dass ALLE Hunderassen, rassebedingte Krankheitsrisiken haben. Ich zumindest kenne keine Hunderasse, die keine "Anfälligkeit" für eine bestimmte Krankheit hat.
Die Farbvielfalt beim Labrador war historisch nicht immer willkommen: Schwarz galt lange als die einzige akzeptierte Farbe. Gelbe und braune Labradore wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein als Fehlfarben betrachtet und oft sogar direkt nach der Geburt getötet.
Erst ab 1966 wurden braune Labradore offiziell in deutsche Zuchtbücher aufgenommen. Ähnlich verläuft auch die Diskussion um die aufgehellten Farben. Silberne Labradore wurden erstmals in den 1950er Jahren in den USA dokumentiert. Das Dilute-Gen selbst ist jedoch noch viel älter: Es ist nachweislich bereits seit dem 17. Jahrhundert bei vielen Hunderassen – aber auch bei Pferden, Ratten und anderen Tieren – vorhanden.
Die Geschichte zeigt: Jede neue Farbvariante wurde zunächst skeptisch betrachtet, bevor sie sich – dank genetischer Grundlage – ihren Platz erarbeitet hat.
Immer wieder wird behauptet, silberne Labradore seien anfälliger für Krankheiten. Doch diese Aussagen halten wissenschaftlicher Prüfung nicht stand. Langjährige Studien aus den USA und Europa zeigen: Es gibt keine signifikanten Unterschiede im Gesundheitszustand zwischen aufgehellten und standardfarbenen Labradoren.
Ein oft diskutiertes Thema ist die Farbmutantenalopezie (CDA – Color Dilution Alopecia), eine genetisch bedingte Haut- und Fellkrankheit. Tatsächlich tritt diese Erkrankung bei bestimmten Rassen gehäuft auf, beim Labrador hingegen ist sie äußerst selten – und tritt meist nur in Verbindung mit weiteren genetischen Faktoren auf, etwa durch Inzucht oder unseriöse Vermehrung.
Das Interview mit Dr. med. vet. Patrick Hensel (Tierdermatologie Basel) bringt Licht ins Dunkel und widerlegt viele Fehlinformationen, die im Internet kursieren.
Die Gesundheit unserer Hunde beginnt bei der Zucht. Entscheidend ist dabei nicht der Name des Zuchtvereins, sondern das Verantwortungsbewusstsein des Züchters. Wir legen größten Wert auf umfassende Gesundheitsuntersuchungen unserer Zuchthunde – nicht nur auf HD und ED, sondern auf ein breites Spektrum an genetischen Merkmalen.
Nur Tiere mit nachgewiesenen Bestwerten – insbesondere in der Hüftentwicklung – werden bei uns zur Zucht eingesetzt. Ebenso achten wir konsequent auf eine gute Fellbeschaffenheit. Ein Deckrüde mit dünnem, borstig wirkendem Fell kommt für uns nicht infrage.
Weil Qualität vor Nähe geht, nehmen wir für passende Verpaarungen auch lange Wege und zusätzliche Kosten in Kauf. Denn für uns steht fest: Gesundheit, Wesen und Struktur haben immer Vorrang vor Bequemlichkeit.
Wie in vielen anderen Bereichen gibt es auch in der Hundezucht schwarze Schafe. Immer wieder werden Mischlinge oder Inzuchttiere mit gefälschten Papieren als reinrassige silberne Labradore verkauft. Nicht selten stammen solche Tiere aus zweifelhaften Verhältnissen oder von Vermehrern, die keine Gesundheitsnachweise führen.
Besonders problematisch: Käufer erkennen nicht immer auf den ersten Blick, ob es sich tatsächlich um einen reinrassigen Labrador handelt. Der Charakter dieser Tiere kann unvorhersehbar sein, und gesundheitliche Probleme sind keine Seltenheit.
Deshalb raten wir dringend: Lass dir alle Gesundheitsdokumente im Original zeigen und informiere dich umfassend über Herkunft, Elterntiere und Zuchtstandards.
Ob silberne Labradore offiziell anerkannt sind, hängt vom jeweiligen Verband ab. In den USA sind die Farben Silber, Charcoal und Champagner längst etabliert – der American Kennel Club (AKC) führt sie als Varianten der Standardfarben.
Auch der Zuchtverband EKU erkennt sie an und dokumentiert sie entsprechend in den Papieren. In Deutschland ist die Anerkennung je nach Verband noch umstritten – häufig aus Gründen historischer Konventionen.
Doch wie die Entwicklung bei Braun und Gelb gezeigt hat: Was heute noch diskutiert wird, kann morgen schon Standard sein. Entscheidend ist nicht das Etikett, sondern die genetische Substanz und die Qualität der Zucht. Und genau dafür stehen wir.